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Die stationäre Nahversorgung im Hildener St.-Josefs-Krankenhaus ist derzeit für Patienten, Ärzte, Rettungsdienste und medizinisches Personal von heftigen Herausforderungen gekennzeichnet. Vor zum Teil erhebliche Komfort- und Leistungseinschränkungen sieht BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen die Patientenversorgung in und um Hilden gestellt.

 

Nach Berichten der neuen GFO-Betreibergesellschaft des Hildener Krankenhauses gegenüber der Rheinischen Post steht die Notaufnahme dem Rettungsdienst aufgrund von Engpässen zeitweise nicht zur Verfügung. Die Folge: Rettungswagen müssen, wie die Feuerwehr bestätigt, mit Notfallpatienten weiter entfernte Kliniken, wie zum Beispiel in Düsseldorf-Heerdt, ansteuern – mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

Nach den ersten Tagen und Wochen zeichneten sich im praktischen Leben die tatsächlichen Auswirkungen des überwiegend durch die K-Plus-Pleite ausgelösten Verlusts zweier Krankenhäuser – Haan und Ohligs – im Einzugsgebiet der Stadt ab, schlussfolgert der BA-Politiker. Zwar „dürfte unterstellt werden, dass die Mitarbeitenden in den verbliebenen Kliniken ihr Bestes gäben“. Dies könne jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Rahmenbedingungen insgesamt derart verschlechtert hätten, dass Auswirkungen auf die ortsnahe Versorgung unausweichlich seien.

Bürger berichten über ihre Erlebnisse

So sei die BA bereits mit ersten Erfahrungen, die Bürgerinnen und Bürger seit dem Jahreswechsel mit der Neustrukturierung der regionalen Krankenhauslandschaft gesammelt hätten, konfrontiert worden. Einiges davon sei sicherlich organisatorischen Anlaufschwierigkeiten geschuldet, die im Zuge der Anlauf- und Übergangsphase auszumerzen seien. Dazu gehöre aber bestimmt nicht, wenn ein Schlaganfall-Patient im Solinger Klinikum 10 Stunden auf stationäre Versorgung warten müsse.

Obschon Hilden durch die Krankenhausfusion mit der Richrather Klinik nach der Insolvenz des alten Trägers und dank der vom Kreis Mettmann übernommenen Anschubfinanzierung für die Nachfolgerin noch vergleichsweise mit einem blauen Auge davon gekommen sei, seien gewisse Qualitäts- und Leistungseinbußen unverkennbar. Auf jeden Fall, so das kritische Resümee des BA-Fraktionschefs, müsse sich dauerhaft auf deutlich längere Wege eingerichtet werden – und dies habe nicht nur mit den Belastungsauswirkungen der aktuellen Infektionswelle zu tun.

Wo bleiben Initiativen der Volksvertreter?

Sowohl die Politik in Berlin als auch in Düsseldorf ziele tendenziell darauf ab, Krankenhausleistungen nach Möglichkeit in größeren Einheiten zu konzentrieren. „Dies bekommen, wie uns gespiegelt wird, auch die örtlich niedergelassenen Ärzte zu spüren“, weiß Reffgen zu berichten, insbesondere soweit sie auf Belegbetten in der Nahversorgung angewiesen wären.

Neben den kleinteiligen Unzulänglichkeiten mangelt es aus Sicht der BA vor allem sowohl in struktureller wie in wirtschaftlicher Hinsicht an einer planerischen Verlässlichkeit im Gesundheitswesen, für die ausschließlich die übergeordnete Politik Verantwortung trage. Die BA vermisse entsprechende Initiativen der örtlichen Abgeordneten, deren Ziel es sein müsse, eine drohende Pleitewelle und ein sich fortsetzendes Kliniksterben abzuwenden.

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