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„Auf keinen Fall wird sich die BA mit dem Entfernen der Bäume an der Itter so einfach abfinden.“ Damit reagiert die Ratsfraktion auf die Ankündigung des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands, entlang der Itter hunderte Bäume fällen zu wollen. Sie hat in einem ersten Schritt beantragt, das Thema im Umweltausschuss auf die Tagesordnung zu setzen.


Die Idylle, die auch an diesem Osterwochenende wieder viele Menschen vor der Stadt zum Durchatmen in der Natur nutzen, trügt. Pressemeldungen zufolge will sich der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) zunächst in einem ersten Teilabschnitt das Fällen von zig Bäumen entlang der Itter genehmigen lassen. Insgesamt könnten hunderte Bäume der Säge zum Opfer fallen.

Dem Vorhaben entschieden entgegentreten will die Bürgeraktion (BA). Mit behördlichem Segen im weitesten Sinne aus Gründen der Klimaanpassung hunderte Bäume zu vernichten? „Das wäre Baumfrevel auf hohem Niveau“, sagt BA-Fraktionschef Ludger Reffgen. Als ersten Schritt hat seine Fraktion jetzt einen Antrag gestellt, die Angelegenheit zum Thema in der nächsten Umweltausschuss-Sitzung zu machen.

Die Absichtserklärung des BRW habe bei der BA genauso wie bei vielen Menschen in der Stadt Empörung ausgelöst, berichten Reffgen und seine Kollegin Doris Spielmann-Locks, umweltpolitische Sprecherin der Ratsfraktion. Der Itterlauf gehöre zu einem beliebten Naherholungsgebiet im Westen der Stadt und sei als klimatischer Puffer zwischen den hochverdichteten Siedlungsbereichen Benrath und Hilden zu sehen.

»Mit einem Kahlschlag auf klimabedingte Starkregenereignisse und Hochwasser zu reagieren, kommt dem Versuch gleich, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen.«

Deshalb, so die beiden Kommunalpolitiker, wäre es falsch, so zu tun, als hätten diese zig von Fällung bedrohten Bäume lediglich dekorative Funktion. Natürlich seien sie entlang des Flusslaufs auch landschaftsprägend. Aber eine noch größere Bedeutung käme Ihnen als Sauerstoff- und Schattenspender zu. Gerade angesichts der Klimakrise und dem damit einhergehenden Problem der Hitzesommer seien ausgewachsene, großkronige Laubbäume unwahrscheinlich wichtig für das Öko-System.

Mit dem geplanten Kahlschlag auf klimabedingte Starkregenereignisse und Hochwasser reagieren zu wollen, komme dem Versuch gleich, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen. Reffgen: „Das ist kein gutes Verfahren.“ Ein Übel durch ein anderes, schlimmeres bekämpfen zu wollen, sei nie ein probates Mittel. Das müsse auch übergeordneten Behörden, wie der Bezirksregierung zu vermitteln sein.

In diesem Zusammenhang verweist Doris Spielmann-Locks aber auch noch auf einen anderen Aspekt: Es könne nicht angehen, wenn Hilden sich rühme, jedes Jahr 100.000 Euro in die Hand zu nehmen, um damit sage und schreibe 20 neue Bäumchen im öffentlichen Raum zu pflanzen, gleichzeitig aber mit einem Federstrich dazu beitrage, dass hunderte ausgewachsene Bäume auf einen Schlag gefällt werden können. Die ganze Widersinnigkeit des Unterfangens sei kaum anschaulicher zu vermitteln, so die aufgebrachte Ratsfrau abschließend.

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