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Die Reaktionen der Bevölkerung auf die seit vergangener Woche vorliegenden Grundsteuerbescheide fallen entsprechend der zum Teil drastischen Steigerungsraten ungewöhnlich heftig aus. Angesichts der Intensität der Kritik und der pauschalen Schuldzuweisungen bemängelt die Bürgeraktion eine unzureichende Kommunikation von Rat und Verwaltung.

 

VON LUDGER REFFGEN

 

Der Versand der Steuerbescheide in der vergangenen Woche hat den Volkszorn bei den Grundsteuerpflichtigen in den vergangenen Tagen spürbar in die Höhe getrieben. Kaum eine Gelegenheit, die nicht genutzt wird, Dampf abzulassen über die als ungerecht empfundenen, zum Teil exorbitanten Erhöhungen. Dabei dürfte den Schimpfenden wie den Gescholtenen von Rat und Verwaltung klar sein: Wutausbrüche helfen genauso wenig weiter, wie jetzt die Decke über den Kopf zu ziehen und zu warten, bis der Sturm vorüber ist.

Denn, auch das ist klar, viel Kritik basiert auf unzureichenden Informationen. Deshalb wäre es umso nötiger, das Rat und Verwaltung zu allererst für hinreichende Transparenz sorgen. Aber genau die lässt zu wünschen übrig. Anstatt mehr mit den Menschen zu reden, werden Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg getroffen. Der Konfrontation wird ausgewichen und die Kommunikation bleibt lieber einem tristen, im Amtsdeutsch verfassten „Beipackzettel“ zum Steuerbescheid überlassen.

Vertrauen ohne Transparenz ist nicht möglich

Die eh bereits nur äußerst begrenzten Möglichkeiten, politische Entscheidungsprozesse des Rates zu verfolgen, werden derzeit durch Abschaffung des Rats-TVs noch weiter eingeschränkt. Für viele wird damit sogar faktisch die Teilhabe aufgehoben. Bei solcher Entwicklung darf man sich nicht wundern, wenn die Entfremdung zwischen Bürgerschaft und Rathaus noch weiter fortschreitet. Auch der Bürgermeister könnte dazu beitragen, das zu ändern.

In Hilden kumulieren die Probleme aktuell wie unter einem Brennglas. Die Situation verlangt nach einem Höchstmaß an Vertrauen gegenüber den verantwortlichen Entscheidungsträgern. Vertrauen ohne Transparenz, die erlaubt, zu verfolgen, was politisch geschieht, ist jedoch nicht möglich. Deshalb wäre es höchst wichtig, die Entscheidungen für die Bürger durchschaubar zu machen.

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