Die Stadt beabsichtigt, die Zuwendungen für die „Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte“ zum Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Das stand diese Woche im Jugendhilfeausschuss zur Debatte. Die Freizeitgemeinschaft, die unter anderem den Abenteuerspielplatz an der Richard-Wagner-Straße betreibt, war trotz mehrfacher Aufforderung und wiederholter Fristsetzung ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, für die Jahre 2021 und 2022 prüffähige Jahresabschlüsse vorzulegen.
Die haarige Entwicklung könnte üble Folgen für die bisher den Abenteuerspielplatz nutzenden Hildener Kinder haben. Denn ohne städtisches Geld wird die Freizeitgemeinschaft den Abenteuerspielplatz nicht fortführen können. Darauf machten Bürgeraktion und Grüne in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses aufmerksam.
BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen fragte nach der Aufgabenerfüllung, wenn die Freizeitgemeinschaft als Betreiberin ausfalle und erinnerte Jugenddezernent Eichner daran, Träger-unabhängig etwas gegen die sich abzeichnende Entwicklung zu unternehmen. „Wenn Sie die Dinge tatenlos treiben lassen, haben Sie Ihre Aufgabe als Jugenddezernent und Jugendamt nicht verstanden“, sagte ein sichtlich verärgerter BA-Fraktionschef an die Verwaltung gerichtet.
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Bereits im vergangenen Jahr gab es ein Gezerre um den Abenteuerspielplatz. Damals aber noch vor dem Hintergrund der Frage, wer und in welchem Umfang künftig die Einrichtung an der Richard-Wagner-Straße betreiben soll: die Freizeitgemeinschaft, oder die Stadt. Aus dem Rathaus wurde damals behauptet, den Abenteuerspielplatz in Eigenregie billiger betreiben zu können. Entsprechend sollte der Stadtrat der Verwaltung einen Auftrag zur Übernahme erteilen und die vertragliche Vereinbarung mit dem freien Träger kündigen. Die BA misstraute damals der Seriosität der Verwaltungsaussagen hinsichtlich der wahren Absichten und setzte sich nachdrücklich für einen Verbleib der Einrichtung bei der Freizeitgemeinschaft ein. Aus heutiger Sicht war das Misstrauen mehr als gerechtfertigt. Denn nachdem der Stadt die Einrichtung jetzt wie eine Morgengabe in den Schoß fällt, macht man mit ihr vom Verwaltungsschreibtisch aus, was man im Rathaus am besten beherrscht: Man hängt sie an den Nagel. |
Eichner machte deutlich, dass ihm das Schicksal der betroffenen Jugendlichen zweitrangig sei. Wichtig sei für ihn, ob die Freizeitgemeinschaft vertragsgemäß als Zuwendungsempfänger infrage komme. Da dafür die Voraussetzungen fehlten, schlage die Verwaltung vor, das Geld zum Betrieb des Abenteuerspielplatzes im Haushalt zu streichen.
Noch deutlicher wurde die CDU, die sich definitiv gegen jegliche Fortsetzung des Abenteuerspielplatzes aussprach und dabei Unterstützung von der AfD bekam. In der abschließenden Abstimmung blieb diese Auffassung jedoch in der Minderheit. Die Ausschussmehrheit sprach sich dafür aus, dem Rat zu empfehlen, die Mittel zum Betreiben eines Abenteuerspielplatzes im Hildener Norden im städtischen Haushalt 2024 zu belassen – egal, wer künftig die Einrichtung an der Richard-Wagner-Straße betreibt.
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