Soll in Karnap-West ein „riesiger Solarpark“ entstehen? Zu der in der Tagespresse („Rheinische Post“ vom 19.06.2024) aufgeworfenen Frage, die eigentlich in diesen Tagen hinter verschlossenen Türen mit einem klaren Ja beantwortet werden sollte, hat die BA Stellung bezogen. Und davor gewarnt, sich bei dem hochsensiblen Thema überrumpeln zu lassen.
Zur Frage, ob ein Areal in Karnap-West als riesiger Solarpark in Betracht kommt, sieht die Bürgeraktion (BA) noch erheblichen Klärungsbedarf. Im Mittelpunkt steht dabei die Existenz der bäuerlichen Betriebe, die das Gelände bisher bewirtschaften und deren Überleben nicht gefährdet werden dürfe – völlig losgelöst von ästhetischen und Naherholungs-Aspekten, die den Charme des Landschaftsbilds betreffen.
Als verantwortungsbewusste Ratsfraktion sehe sich die Bürgeraktion vor Probleme gestellt, schreibt BA-Fraktionsvorsitzender Ludger Reffgen: Unzweifelhaft bestimmten lebenswichtige, ökologische Gesichtspunkte den Zielkonflikt zwischen Klimaneutralität und Landschaftsschutz, dem sich jeder gewissenhafte Entscheidungsträger zwangsläufig ausgesetzt sehe. Unter den spezifischen lokalen Bedingungen, die in Hilden gekennzeichnet seien von hoher Siedlungdichte, schwindenden Freiflächen und einem unaufhaltsamen Entzug der landwirtschaftlich verbliebenen Restflächen, eigne sich ein riesiger Solarpark in Karnap-West nicht für schnellen Applaus.
Vor dem Hintergrund dieser nicht zu übersehenden, hochsensiblen Interessenkonflikte interessiert die BA unter anderem die Frage, ob sonstige Flächen – beispielsweise Schutzstreifen entlang der Autobahnen – für die Nutzung als Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Frage kommen könnten. Aktuell seien in der dem Stadtrat kurzfristig abverlangten Grundsatzentscheidung mehr Fragen offen als geklärt. Bevor die nicht zufriedenstellend gelöst seien, verbiete sich ein abschließendes Votum. Reffgen: „Alles Andere käme einer Überrumpelung gleich.“
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